Nachdem eineinhalb Jahre vergangen sind und sich wieder die Auswahl eines Zieles für unseren nächsten Offroad Urlaub anbahnte, fiel unsere Entscheidung schnell wieder auf Italien. Viele Touren-Möglichkeiten und eine super schöne Aussicht von fast jedem Ausflugsziel, wie wir 2017 schon in unsrem Bericht erwähnten.
Ich hatte dieses Jahr jedoch beschlossen etwas früher als die Crew Mitglieder zu fahren und eine Rundtour mit Ausgangspunkt Nürnberg via Lago Maggiore nach Salbertrand zu planen, wo ich mich mit dem Rest der Mannschaft traf.
Der Ausgangspunkt am Samstag in Nürnberg wurde nicht zufällig gewählt. Es fand grade das Rock im Park Festival statt. Ich habe mit meinen 47 Jahren den Altersdurchschnitt erheblich angehoben. Der älteste war jedoch geschätzt um die 70. Wer nicht wirklich auf Festivals steht und nicht wie ich zufälligerweise VIP Karten und Zugang zum Coleman Backstage Camp hatte, in dem es saubere Toiletten und Duschen gab, sollte sich dreimal überlegen ob er sich das tatsächlich antut. Der Wille der Teilnehmen sich sozial zu verhalten, war anfangs groß. Wenn aber das Schlangestehen an der Toilette zu lang dauerte und der Alkoholpegel zu hoch war, wurde auch mal der nächste Busch oder Mülleimer zweckentfremdet. Der kurioseste Besucher hat grade ein Bier getrunken und sich unter der Theke des Franziskaner Bierstandes gleich wieder Platz in der Blase geschaffen.
Letztendlich haben die Bands wieder alles gegeben, was für eine Superstimmung sorgte. Nachfolgend ein paar Eindrücke vom Festival.
Meine Tour ging am Pfingstmontag weiter auf einen 5 Sterne Campingplatz nach Tenero an den Lago Maggiore, wo es gefühlt mehr Wasser von oben, wie im eigentlichen See gab. Entsprechend nass war der Aufbau. Weil ich meinen Bus freiräumen musste um darin schlafen zu können, war das leider unumgänglich.
Da ich von der schönen Landschaft gehört hatte, nahm ich mein e-Bike mit. Ich stellte schnell fest, dass die Fahrradwege noch erheblich ausgebaut werden müssen. Einmal landete ich aufgrund einer missverständlichen Ausschilderung sogar auf der Autobahn, von gefährlichen Übergängen an stark befahrenen Strassen ganz abgesehen. Das e-Bike und mein Fahrradträger bringt mich jetzt aber auf eine ganz andere Problematik zu sprechen. Für Italien, wohin ich am Mittwoch aufbrach, wird für den Fahrradträger ein reflektierendes 50 x 50 cm großes Warnschild aus Metall benötigt. Ich hatte leider erst in der Schweiz von dieser Regelung erfahren.
Ich wollte mir das im OBI Markt besorgen und staunte nicht schlecht, als umgerechnet 70 EUR für das Blechschild in einem OBI aufgerufen wurden. Zur Info, die Strafe in Italien für das fehlende Schild liegt bei etwa 80 EUR. Für mich verstößt dieser Preis gegen die guten Sitten. Wechselkurs hin oder her. Es wird die missliche Situation der Autofahrer einfach ausgenutzt. Ich habe dann an der letzten Raststätte vor Italien Kunststoffschilder mit reflektierenden Katzenaugen für 15 Euro gefunden. Nicht zulässig, aber wenigstens nicht auf Kosten der Sicherheit. Wenn dann die Kontrolle käme, seis drum. Sie kam aber glücklicherweise nicht.
Am Mittwochnachmittag auf dem Campingplatz Gran Bosco angekommen, wurde ich von strahlendem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen empfangen. Nach dem Aufbau, stellten sich langsam die Nachwirkungen des Festivals und, oder des Auf- und Abbaus am Lago Magiore im Regen ein. Ich habe mir anfangs nur einen Schnupfen eingefangen, welcher sich jedoch schnell zu einer ausgewachsenen Grippe mit Fieber entwickelte, welche mich zwei Tage außer Gefecht setzte.
Pünktlich zum Eintreffen der Quad-X-Crew am Samstag, war ich wieder auf dem Damm und der eigentliche Grund, Quadfahren in den Alpen konnte in Angriff genommen werden. Ich möchte an dieser Stelle nicht mit Duplikaten unserer QUAD-Tour von 2017 langweilen und ergänze daher nur einige wichtige Änderungen / Neuerungen:
- Wir waren diesmal Mitte/Ende Juni unterwegs. Durch den Starken Schneefall im Frühjahr, war somit noch ausreichend Schnee zu finden, was die eine oder andere Tour behinderte bzw. verhinderte. Manche Wege könnte man vielleicht noch mit ein paar Klappspaten räumen. Bei der Gletschertour wird aber wohl eher ein Schneepflug benötigt.
- Der gesperrte Tunnel, welcher noch in 2017 mit Felsen blockiert war, wurde mittlerweile saniert und ist befahrbar. Zwar sind wieder einige Wände am Bröckeln, aber mal sehen wie lang das jetzt hält. Übrigens die Nutzung ist immer noch verboten…
- Wir haben hinter dem Flussbett (Landstrasse von Gran Bosco kommend an der Abfahrt nach Oulx) einen Badesee mit Strandbad gefunden, was überwiegend von einheimischen besucht wird. Dieser liegt etwas versteckt. Eine kleine Strandbar gibt es dort auch. Das Wasser war kristallklar, und da keiner im Wasser war, bestimmt auch arschkalt. Ist aber einen Besuch wert.